Was ist eigentlich eine Reportage?

Der Begriff leitet sich vom lateinischen Verb reportare ab, welches sich mit berichten oder melden übersetzen lässt. Im Allgemeinen wird damit die Textsorte bezeichnet, eine Reportage ist kann aber auch in Form von Fernseh- und Hörfunkbeitragen oder als Fotoreportage erscheinen.

Sachlichkeit und persönliche Sichtweise ergänzen sich

Die Reportage gehört zur informativen Textgattung. Das heißt, dass sie sich objektiv und dokumentarisch einem beliebigen Sachverhalt nähert, der zumeist sachlich und nicht einseitig dargestellt wird. Nicht die reine Information oder das Berichten über ein Ereignis steht im Vordergrund, denn neben der Recherche der Fakten bilden Beobachtungen, Erlebnisse, Eindrücke sowie Interviews die Grundlage der Reportage. In der Reportage wird also ebenso die persönliche Wahrnehmung und Meinung vermittelt, diese wird aber auch als subjektiv dargestellt. Charakteristisch ist, dass die Reportage sich durch eine große Nähe zum Gezeigten auszeichnet. Sie vermittelt das Ereignis unmittelbar. Die Empfänger*innen (Leser, Hörer, Zuschauer) bekommen dadurch das Gefühl vermittelt, tatsächlich beim dargestellten Ereignis live am Ort des Geschehens zu sein, die Atmosphäre selbst zu erleben und spüren zu können.

Der dramaturgische Aufbau erhöht die Spannung

Um die eigene Glaubhaftigkeit zu unterstreichen bedient sich die Reportage authentischen Materials, wie Interviews, Augenzeugenberichte, Dokumente, Fotos oder Audiodateien etc. Die Reportage kennzeichnet eine durchgängige Struktur. Sie beginnt mit einem fesselnden Einstieg. Das Thema wird anschließend aus mehreren Perspektiven, so dass ein beleuchtet, so dass ein Spannungsbogen entsteht, der durch Hintergrundinformationen zum Dargestellten unterstrichen wird. Die Rezipient*innen, also diejenigen, die das Werk konsumieren, möchten wissen, wie die Geschichte ausgeht. Die Reportage steuert auf ein Finale zu, die erzählte Geschichte wird beendet und eventuell ein Blick in die Zukunft geworfen.

Unmittelbarkeit wird durch die Ich-Perspektive erreicht

Durch die persönlichen Perspektiven und die Sprache in der Zeitform des Präsens wird den Empfänger*innen  das Gefühl vermittelt, die erzählte Geschichte im Augenblick selbst zu erleben oder sie mit eigenen Augen zu beobachten. Die Reportage benutzt dazu eine sehr bildhafte Sprache, um das Erzählte für die Empfänger*innen greifbar und erlebbar zu machen.

Kennzeichnend für die Sprache einer Reportage ist die Verwendung zahlreicher Adjektive (schön, porös, grau-schwarz etc.). Zudem werden Wörter benutzt, die die verschiedenen Sinne der Empfänger*innen ansprechen. Sie machen das Geschehen für die Rezipient*innen erlebbar, wodurch Bilder im Kopf entstehen, das sogenannte Kopfkino.